Wie lerne ich den perfekten Rückruf? Das wichtigste Signal in der Hundeerziehung

Wenn dein Hund ständig wegläuft, jagt oder Dinge vom Boden frisst und nicht auf deinen Rückruf reagiert, kann das frustrierend und sogar gefährlich sein. Ein zuverlässiger Rückruf gehört zu den wichtigsten Signalen in der Hundeerziehung, denn er kann verhindern, dass dein Hund in riskante Situationen gerät. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt einen perfekten Rückruf trainieren kannst.

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Dein Hund läuft ständig weg, jagt ununterbrochen oder frisst Dinge vom Boden und reagiert nicht auf Deinen Rückruf? Der perfekte Rückruf ist aus meiner Sicht das wichtigste Signal in der Hundeerziehung. Wenn Dein Hund in jeder Situation zuverlässig zurückkommt, brauchst Du kaum weitere Kommandos. Wer seinen Hund entspannt und sicher zurückrufen kann, hat nicht nur mehr Kontrolle, sondern schenkt seinem Vierbeiner auch mehr Freiheit.

Du erhältst:

– 5 goldene Regeln für den perfekten Rückruf
– 10 erklärende Videos
– Eine Schritt-für-Schritt Anleitung, um den Rückruf erfolgreich zu trainieren

Warum ist der Rückruf so wichtig?

Der Rückruf sorgt dafür, dass du deinen Hund jederzeit kontrollieren kannst, egal in welcher Situation. Ob er einen anderen Hund sieht, abgelenkt ist oder Wild wittert – ein gut trainierter Rückruf hilft, deinen Hund schnell und sicher zu dir zurückzuholen. Damit schützt du ihn vor Gefahren und stärkst die Bindung zwischen euch.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für den perfekten Rückruf

1. Wähle ein eindeutiges Rückrufsignal

Verwende ein Rückrufsignal, das für deinen Hund klar und eindeutig ist. Das kann ein spezielles Wort wie „Hier“ oder „Komm“ sein oder ein Pfiff, wenn du lieber eine Pfeife verwenden möchtest. Vermeide Signale, die du im Alltag häufig benutzt, damit sie für den Hund nicht ihre Bedeutung verlieren.

2. Positive Verknüpfung schaffen

Bevor du mit dem Training beginnst, sollte dein Hund das Rückrufsignal positiv verknüpfen. Rufe deinen Hund zu dir, wenn du sicher bist, dass er sofort kommen wird, z.B. in einem ruhigen Raum ohne Ablenkung. Belohne ihn jedes Mal, wenn er zu dir kommt, mit etwas besonders Leckerem oder seinem Lieblingsspielzeug. Die Belohnung sollte so attraktiv sein, dass dein Hund gerne zu dir zurückkommt.

3. Beginne in einer ablenkungsarmen Umgebung

Starte das Rückruftraining in einem ablenkungsfreien Umfeld, z.B. in deinem Wohnzimmer oder im Garten. Rufe deinen Hund und belohne ihn großzügig, sobald er kommt. Wiederhole dies mehrmals und sorge dafür, dass er immer eine positive Erfahrung mit dem Rückrufsignal hat.

4. Trainiere mit einer Schleppleine

Verwende eine lange Schleppleine, wenn du das Rückruftraining nach draußen verlagerst. So hat dein Hund mehr Freiheit, aber du kannst trotzdem die Kontrolle behalten, falls er abgelenkt wird oder weglaufen möchte. Lasse ihn ein Stück von dir weglaufen und rufe dann das Rückrufsignal. Belohne ihn sofort, wenn er zu dir kommt. Nutze die Schleppleine, um ihn sanft zu dir zu ziehen, falls er nicht reagiert.

5. Ablenkungen schrittweise einführen

Sobald der Rückruf in einer ablenkungsarmen Umgebung gut funktioniert, kannst du die Schwierigkeit erhöhen, indem du Ablenkungen einbaust. Trainiere zum Beispiel in einem Park, wo es andere Hunde, Menschen oder interessante Gerüche gibt. Beginne mit leichteren Ablenkungen und steigere die Herausforderung schrittweise. Belohne deinen Hund weiterhin großzügig, wenn er kommt, auch wenn die Ablenkung groß ist.

6. Verwende hochwertige Belohnungen

Damit dein Hund gerne zu dir zurückkommt, sollten die Belohnungen etwas ganz Besonderes sein. Verwende Leckerlis, die er nur beim Rückruftraining bekommt, oder ein Spielzeug, das er besonders liebt. Wechsle die Belohnungen ab, um das Training spannend zu halten und sicherzustellen, dass es für deinen Hund immer lohnenswert ist, zu dir zu kommen.

7. Rückruf immer positiv verstärken

Vermeide es, deinen Hund zu bestrafen, wenn er nicht sofort auf deinen Rückruf reagiert. Selbst wenn er beim ersten Versuch nicht kommt, solltest du ihn belohnen, sobald er schließlich doch zu dir zurückkommt. Bestrafung oder Ärger beim Rückruf können dazu führen, dass dein Hund künftig zögert, überhaupt zu kommen. Das Ziel ist, dass der Hund lernt, dass es sich immer lohnt, zu dir zu kommen.

8. Vermeide Überforderung

Fordere deinen Hund nicht zu früh mit zu schwierigen Situationen heraus. Arbeite schrittweise und gib ihm Zeit, das Rückrufsignal in verschiedenen Situationen zu festigen. Sei geduldig und übe regelmäßig, aber in kurzen Einheiten, um deinen Hund nicht zu überfordern.

9. Rückruf regelmäßig üben

Ein zuverlässiger Rückruf entsteht nicht über Nacht. Es ist wichtig, regelmäßig zu üben und die Trainingsfortschritte zu festigen. Übe in unterschiedlichen Umgebungen und unter verschiedenen Ablenkungen, damit dein Hund lernt, in jeder Situation zu dir zurückzukommen.

Was tun, wenn der Hund nicht reagiert?

Es ist völlig normal, dass ein Hund nicht immer sofort auf den Rückruf reagiert, besonders in Situationen mit vielen Ablenkungen. Hier einige Tipps, was du tun kannst, wenn dein Hund nicht auf deinen Rückruf hört:

  • Bleibe ruhig: Werde nicht ärgerlich oder rufe deinen Hund nicht wiederholt lauter. Bleibe ruhig und geduldig.
  • Verwende eine hohe Stimme: Manchmal kann es helfen, eine freundlichere, höhere Stimme zu benutzen, die für den Hund ansprechender ist.
  • Vermeide Verfolgungsjagden: Laufe deinem Hund nicht hinterher, da dies als Spiel verstanden werden könnte. Drehe dich lieber um und gehe in die entgegengesetzte Richtung – viele Hunde werden neugierig und folgen dir.
  • Übe weiter mit der Schleppleine: Wenn dein Hund nicht zuverlässig reagiert, kehre zum Schleppleinentraining zurück und arbeite weiter an seiner Reaktion.