Wie kann ich den Jagdtrieb meines Hundes in den Griff bekommen?

Der Jagdtrieb ist ein natürlicher Instinkt bei vielen Hunden. Besonders bei Jagdhunderassen ist dieser stark ausgeprägt. Ohne das richtige Training kann dieser Trieb dazu führen, dass dein Hund unerwünschtem Wild oder anderen Tieren hinterherjagt, was nicht nur gefährlich, sondern auch stressig für dich als Besitzer ist. Doch es gibt Möglichkeiten, den Jagdtrieb zu kontrollieren und die Motivation deines Hundes sinnvoll zu lenken. Hier erfährst du, wie du die jagdlichen Instinkte deines Hundes in den Griff bekommst.

Hundetraining Anti-Jagd-Training

Online Kurs: Anti-Jagd-Training

Über Jahrhunderte hinweg wurden unsere Haushunde als zuverlässige Jagdbegleiter gezüchtet – doch heute ist ihr Jagdtrieb oft ein unerwünschtes Verhalten. Was über Generationen hinweg gefördert wurde, steckt noch immer in ihnen. Das Positive: Unsere Hunde jagen heutzutage nicht mehr aus existenziellen Gründen, sondern aus purem Spaß! Das gibt uns die Möglichkeit, ihre jagdliche Motivation sinnvoll zu lenken und kontrollierbar zu machen. In diesem Kurs lernst Du, wie Du das erfolgreich umsetzt!

Du erhältst:

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1. Verlässlichen Rückruf trainieren

Ein zuverlässiger Rückruf ist das A und O, um den Jagdtrieb deines Hundes zu kontrollieren. Der Rückruf sollte in jeder Situation funktionieren, auch wenn dein Hund bereits Beute gewittert hat. Hier sind einige Schritte, um den Rückruf zu perfektionieren:

  • Rückrufsignal festlegen: Wähle ein klares und eindeutiges Rückrufsignal, wie „Hier“ oder „Komm“, das du konsequent einsetzt. Alternativ kannst du eine Hundepfeife verwenden, da ihr Ton oft durchdringender ist und in jeder Situation wahrgenommen wird.
  • Positive Verstärkung: Belohne deinen Hund jedes Mal großzügig, wenn er auf den Rückruf reagiert – mit besonders attraktiven Leckerlis oder seinem Lieblingsspielzeug. So lernt er, dass es sich lohnt, sofort zu dir zurückzukommen.
  • Schrittweise Steigerung: Beginne das Training in einer ablenkungsfreien Umgebung und erhöhe allmählich den Schwierigkeitsgrad, indem du nach und nach Ablenkungen wie andere Hunde oder Wildgerüche hinzufügst.

2. Impulskontrolle fördern

Der Jagdtrieb deines Hundes wird oft durch plötzliche Reize wie ein rennendes Tier ausgelöst. Um das in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, die Impulskontrolle zu trainieren. Das bedeutet, dass dein Hund lernt, seine Jagdmotivation zu kontrollieren und auf dein Signal zu warten.

  • Sitz und Bleib üben: Übe mit deinem Hund, auf das Kommando „Sitz“ oder „Bleib“ zu warten, bevor er sich bewegen darf. Beginne in einer ruhigen Umgebung und steigere dann die Ablenkungen, wie z.B. ein Ball, den du wirfst, ohne dass er direkt hinterherspringen darf.
  • Belohnung für Selbstbeherrschung: Lobe deinen Hund und belohne ihn, wenn er trotz eines Reizes (z.B. einem laufenden Tier) ruhig bleibt und nicht sofort losspringt.
  • Langsame Gewöhnung an Reize: Beginne mit kleineren Reizen, wie Bewegungen von Spielzeugen, und arbeite dich zu stärkeren Reizen, wie flüchtendem Wild, hoch.

3. Alternativen zum Jagen bieten

Hunde mit starkem Jagdtrieb brauchen Alternativen, um ihre Energie und Instinkte auszuleben. Indem du deinem Hund kontrollierte Jagdalternativen bietest, lenkst du seine Motivation auf sichere und sinnvolle Weise.

  • Apportierspiele: Apportieren ist eine tolle Möglichkeit, den Jagdinstinkt zu kanalisieren. Hier kann dein Hund rennen, Beute machen (das Spielzeug) und es zu dir zurückbringen – ganz ohne Wild zu jagen.
  • Suchspiele: Nasenarbeit und Suchspiele bieten geistige Auslastung und fordern die Jagdfähigkeiten deines Hundes auf kontrollierte Weise heraus. Verstecke Leckerlis oder Spielzeuge und lasse deinen Hund danach suchen.
  • Zerrspiele und Dummytraining: Beim Dummytraining wird deinem Hund beigebracht, einen geworfenen Dummy zu finden und zu apportieren. Diese Form der Arbeit spricht den Jagdtrieb an und gibt deinem Hund eine kontrollierte Jagdmöglichkeit.

4. Jagdtrieb auf Signal unterbrechen

Es ist wichtig, dass dein Hund lernt, seinen Jagdtrieb zu unterbrechen, wenn du ihm ein Signal gibst. Dies erfordert intensives Training, ist aber entscheidend, um die Kontrolle zu behalten.

  • Stopp-Signal einführen: Bringe deinem Hund ein klares Stopp-Signal bei, wie „Stopp“ oder „Halt“. Dieses Signal sollte bedeuten, dass er sofort stehenbleiben und auf dich warten muss.
  • Training mit der Schleppleine: Verwende eine lange Schleppleine, um das Stopp-Signal unter sicheren Bedingungen zu trainieren. Sobald dein Hund losrennt, gib das Stopp-Signal und belohne ihn, wenn er anhält.
  • Geduld und Wiederholung: Es wird Zeit und Geduld erfordern, bis dein Hund das Signal auch in sehr aufregenden Situationen wie dem Anblick von Wild befolgt. Bleib konsequent und übe regelmäßig.

5. Schleppleine für mehr Kontrolle

Die Schleppleine ist ein wertvolles Hilfsmittel, um die Kontrolle über deinen Hund zu behalten, während er Freiheit hat, sich zu bewegen. Sie hilft dir, deinen Hund sicher zu trainieren, ohne dass er weglaufen kann.

  • Training auf Distanz: Mit der Schleppleine kannst du den Rückruf, das Stopp-Signal und das Verbot des Jagens auch auf größere Entfernungen trainieren.
  • Sicherheit: Die Schleppleine gibt dir die Kontrolle, falls dein Hund trotz Training seinem Jagdinstinkt folgen möchte. Du kannst ihn so sanft zurückholen und ihm zeigen, dass er auf dich hören soll.

6. Den Jagdtrieb mit positiven Erlebnissen umlenken

Der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit dem Jagdtrieb liegt darin, deinen Hund auf dich zu fokussieren und seine Motivation in positive Bahnen zu lenken. Belohne ihn reichlich, wenn er statt zu jagen auf deine Signale hört und zu dir zurückkommt.

  • Belohnung durch Spiel: Wenn dein Hund auf das Rückrufsignal hört und nicht jagt, belohne ihn durch ein tolles Spiel mit seinem Lieblingsspielzeug.
  • Leckerlis als Anreiz: Verwende besonders attraktive Leckerlis, um deinen Hund zu motivieren, auf dich zu hören, statt seiner Jagdmotivation nachzugehen.

7. Jagdtrieb bei starkem Verlangen

Wenn der Jagdtrieb deines Hundes sehr stark ausgeprägt ist und das Training allein nicht ausreicht, um das Verhalten zu kontrollieren, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder eine Hundeschule kann dir gezielt helfen, den Jagdtrieb deines Hundes zu lenken und mit ihm zu arbeiten.